Liebe & andere Laster

Neue Neue Deutsche Welle: Die Magdeburger Band "Federhall" bringt ihr zweites Album „Tipps zum Verlieben“ raus. Bei der Release-Party spielt die Supportband "Die neue Zärtlichkeit" ihr Debütkonzert.

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© Marco Sensche

Liebe: zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die Packungsbeilage und hören sie das neue Album von Federhall. Es trägt den Titel „Tipps zum Verlieben“, doch Guitarrist Robin Schmidt hat Recht, wenn er sagt: „Es gibt keine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Lieben“.  Ist ihr Albumtitel also ein leeres Verprechen? Nein. „Zu jeder Phase im Verliebtseins des jungen Mannes haben wir einen Song,“ erzählt Robin, aka Tango. Ihre Gefühle packen sie in Metaphern und eine generell sehr szenische Sprache. So heißt es im Song „Marlboromädchen“, ihre Liebe sei wie eine Zigarette, denn er muss ständig an sie denken.

Zwei Jahre ist es her, als Federhall mit „der moderne Mann“ ihr Debütalbum feierten. Drei Songs des neuen, zweiten Albums wurden bis dato veröffentlicht und lassen eine klare Linie erkennen. „Während wir auf dem ersten Album noch viel rumprobiert haben, können wir nun eher davon sprechen, unseren Sound gefunden zu haben,“ so Sänger Hannes Stocker. Synthies, funky Basslines und fetzige Gitarrensolos treffen auf eine extravagant betonende Stimme. Die Songs brettern in hohem Tempo durch und regen zum tanzen an, wie die entfesselten Reflexionen einer Discokugel – sie klingen wie die Reinkarnation Neuer Deutscher Welle.

Kneipenkult, aber bitte ohne Stammtischschwurbel: Obwohl keiner der vier jungen Männer die 80er Jahre miterlebt hat, lieben sie die Geschichten und das Flair dieser Zeit doch sehr. In ihren Texten, der Musik, ihrem Auftreten repräsentieren sie ein Stück dieser Zeit, jedoch mit einer vollen Schachtel Ironie. Stumpfes abkulten ist ihnen zu lahm.

Seit dem Studium leben Hannes Stocker, Robin Schmidt, Bassist Sebastian Timpe und Drummer Mark Trebeljahr in Magdeburg. Erst waren sie zu fünft, haben Garagenrock auf englisch gemacht. Mit den ersten deutschen Liedern kam dann der Stilwechsel. Nach ihrem Debütalbum war die Band nur noch zu viert und auch sonst hat sich in diesen zwei Jahren einiges verändert. „Wir sind alle in einer Lebensphase, in der eben ein Fokus auf Partnerschaft und Dating liegt,“ erzählt Robin. Deshalb widmen sie der Liebe auch einen ganzen Longplayer.

Dass alle Songs relativ schnell und tanzbar sind, liegt daran, dass Federhall schon in der Produktion überlegt: „Wie könnte das live funktionieren?“ Sie leben für Shows und wollen bei dem Release-Konzert, inklusive Aftershowparty, richtig Gas geben. Dabei haben sie die Newcomerband Die neue Zärtlichkeit, welche ihr erstes Konzert spielt. Auch sie machen neue Neue Deutsche Welle, aber mit dem Einfluss alter Anime-Intros.

Mehr Infos zur Release-Party

© Engelhardt

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