Pop ohne Kitsch: lilly among clouds verzaubert

Diese Stimme soll von einer Würzburgerin stammen?! Sie klingt international. Der Stern schrieb: „lilly among clouds nennt sie sich als Sängerin, und singen, das kann sie: Man denkt an Lana Del Ray, an Florence and the Machine…“ Elisabeth Brüchner alias lilly among clouds aus Würzburg setzt sich ans Klavier und schreibt große Popsongs. Rund, aber für den Kloß im Hals. Majestätisch, aber ohne Kitsch. Trotzdem schaffte sie es nicht bis nach Tel Aviv, wurde beim ESC-Vorausscheid nur Dritte. Hört man sich ihr „Suprise“ einmal öfter an, entsteht sofort Gänsehaut. Es ist etwas düster, dramatisch, vielschichtig. Doch am Ende kommt ihr Indie-Pop bei Jury und dem Gros der Fernsehzuschauer leider nicht an. Schade.

In den Songs ihres 2017 erschienen Debütalbums „Aerial Perspective“ verarbeitet sie Themen wie Liebeskummer, ohne kitschigen Plattitüden zu verfallen, oder singt vom guten Verhältnis zu ihren Eltern. Lilly hat mit 29 Jahren schon eine differenzierte und sehr reife Sicht auf die Welt. Man leidet beim Zuhören mit oder hinterfragt, gedankenversunken und vom Sound getrieben, die Zeilen erst gar nicht. Gefangen im Sog der Musik.

Im letzten Jahr überrascht sie soundtechnisch mit „Wasting my time“ – es klingt groovig, nach Disco. Es folgen die Ballade „Surprise“ und die lockere Midtempo-Nummer „Love U 4ever“ in diesem Jahr – ein weiterer Vorgeschmack auf ihr kommendes zweites Album „Green Flash“ im September. Diese Lady wird sicher noch einige Facetten von sich zeigen. Go for it!

Zur Veranstaltung: lilly amoung clouds, 30. August