VERSCHOBEN! Liebe ist kein Kühlschrank: Me And My Drummer

Im Jahr 2012 waren diese beiden Wahlberliner die ganz heiße Sau, die kreuz und quer durch das Dorf Indiepophausen gejagt wurde. Und wer sich jetzt fragt, wie das geschah? Dem sei gesagt: Mit Recht! Und einem reduzierten, zurückhaltenden und träumerischen Album namens „The Hawk, The Beak, The Pray“. Die Bühne, die Sängerin Charlotte und Drummer Matze mit einem lauten Knall betraten, verließen sie dann jedenfalls mal für gut 150 Konzerte nicht mehr. Was dann folgte, war nicht unbedingt zu erwarten. Trotz des frischen wie kräftigen Rückenwindes verschwanden die beiden dann für eine geraume Zeit überraschend von der Bildfläche. Kennengelernt haben sich Frau Brandi und Herr Pröllochs am Theater im schwäbischen Tübingen, wo sie zwischen Jamsessions und Theatermusik ganz schnell merkten, dass ihr musikalischer Weg der gleiche ist. Nach ihrem erfolgreichen Debüt ruhte der der erfahrungsgemäß nicht unbedingt geduldige Blick der Musikkritik auf dem Duo. Nach einem zügigen Start zum zweiten Album warf man einige bereits fertige Songs gleich wieder in die Tonne. Ganz zufrieden wollte man sein, das dauert eben manchmal. Geholfen hat dabei auch Olaf Opal, bekannt aus Funk, Fernsehen und The Notwist. Das Ergebnis „Love is a Fridge“ ist ein buntes, experimentelles, leichtes und ja, auch tanzbareres Album als das Debüt. Da gibt es Delay-Effekte, Synthieflächen und ideenreiches Sounddesign. Und obwohl der neue Sound erheblich elektronischer daher kommt, überraschen dennoch auch Americana und Psychedelic-Momente. Nach Unfall und Krankheit war der Tourstart zu diesem eindrucksvollen Album ein holpriger, nun ist man wieder in Europa unterwegs und macht, was man so sehr mag, touren, touren, touren. Ein toller Konzerteinstieg ins neue Jahr 2017.

Zur Veranstaltung: Me And My Drummer, 21. Januar