Pohlmann auf "Weggefährten"-Tour

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© Benedikt Schnermann

Sensibel und losrockend. Message-behaftet und romantisch. Surfer-Typ, doch kein beliebiger Deutsch-Pop. Schlagworte, die einem zum neuen Pohlmann-Album in den Kopf kommen. Das Album „Weggefährten“ begleitet dich, wie der Titel schon sagt, durchs Leben, mal rau, mal sanft, aber immer ehrlich, direkt und angenehm. Vier Jahre hat sich der Hamburger Ingo Pohlmann dafür Zeit gelassen, hat uns zwischendurch mit seiner Mini-Ep „Zurück zu von selbst“ angefüttert. Und die Magdeburger hat er zuletzt 2006 bei einer Studentenparty besucht. Pohlmann klingt 2017 nicht mehr so eingängig wie früher, aber so richtig hat er das höchstens bei seinen ersten Alben. Popsongs wie „Wenn jetzt Sommer wär‘“, mit denen er durchstartete und auf der großen Erfolgswelle reiten durfte. Doch mittlerweile hat er sich von der banalen Sommernummer so entfernt wie jüngst Yvonne Catterfeld von ihrem Wolken-Song. Künstler sind eben – zum Glück – auch nur normale Menschen, die reifen und damit reifen auch ihre Songs. Wichtige Inhalte bekommen mehr Gewicht und gerade im Deutsch-Pop zeigt sich eben diese Tendenz.

Ein Pohlmann wird dadurch nicht durch und durch politisch, aber setzt mit Zeilen wie „lass uns klüger mit unseren Ressourcen umgehen!“ („Ich will, dass du mitgehst“) kleine Akzente. Schwankte der 44-Jährige 2006 noch „Zwischen Heimweh und Fernsucht“, ist er inzwischen auch privat im Leben angekommen. Er hat Familie, kann dem Rauchen und Trinken nichts mehr abgewinnen, ernährt sich bewusst und engagiert sich. Den Charme des ewigen Träumers hat er trotzdem beibehalten. Das Warten auf ihn hat sich also mehrfach gelohnt ...

Zur Veranstaltung: Pohlmann, 21. April

© Engelhardt

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