Zum letzten Gefecht
Mit seinem neuen Album „IG Pop“ setzt sich David Julian Kirchner für bessere Zustände in der industrialisierten Pop-Musik ein. Er covert klassische Protest-Songs und schreibt auch eigene.
Gewerkschaften rufen zu Bahnstreiks auf und handelten fairere Gehälter aus. Die „IG-Pop“ ist die neue Platte von David Julian Kirchner und gleichzeitig der Name der ersten Pop-Gewerkschaft der Welt: ein solidarisches Bündnis stellvertretend für alle Solo-Selbstständigen und kreativen Kulturarbeiter. Es dominiert die Sehnsucht: „Raus aus der Zwangsindividualisierung“. Man traut sich, den Klassenkampf in den Mittelpunkt einer Pop-Performance zu stellen. Die IG POP ist also zur einen Hälfte Pop-Gewerkschaft, zur anderen ein Album. Und das fordert auf zum Tanz, klar, aber eben auch zum Protest – alles auf dem Spannungsfeld zwischen Arbeit und Musik. Musikalisch gibt es Neuinterpretationen altbekannter Arbeiterlieder, vom „Einheitsfrontlied“ bis zur Hymne „Internationale“. Dazu Titel aus Kirchners eigener Feder, von der IG-POP-Gewerkschaftshymne, über den Flower-Power-Rock aus „Wir gehen in die Sonne“ bis zum Verwaltungsschlager „Papierkramland“. Auf den Pfaden von Protest-Songschreiber Billy Bragg oder den Indie-Pop-Legenden Die Sterne schafft David Julian Kirchner ein schlüssiges Gesamtkonzept. Nie klang Heinrich Heine so funky, Bertolt Brecht so poppig und Erich Weinert so aktuell.
Kulturzentrum Moritzhof
Moritzplatz 1, 39124 Magdeburg View Map
Die HofGalerie ist während des Veranstaltungsbetriebs täglich geöffnet.