Viel Lärm um nichts

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VW kann eigentlich nichts dafür. Jedenfalls nicht ursächlich. Das Problem liegt in der Deutschen Sprache. Ein Beispiel: „Fünf Mal schneller“, heißt es in der Werbung, wenn gemeint ist, dass ein Auto fünf Mal so schnell fährt wie ein anderes. Tatsächlich bedeutet „fünf Mal schneller“ aber „sechs mal so schnell“, denn wenn jemand ein Mal schneller als ein anderer läuft, ist er ja doppelt so schnell! Das ist im Grunde ziemlich bescheiden und völlig untypisch für die Werbeindustrie, die ja eher zur Übertreibung neigt. Was hat das nun aber mit VW zu tun? Ganz einfach: Wenn ein VW „dreimal weniger“ Schadstoffe als ein anderes Auto ausstößt, so erwartet der Käufer ein Drittel des Schadstoffausstoßes, der Tester hingegen erwartet nur ein Viertel. Also musste zwangsläufig eine Software her, die den Motor umschaltet, je nachdem ob gefahren oder getestet wird. Ich seh‘ da keinen Fehler, hier wurde bedarfsgerecht gehandelt.

Ebensowenig verstehe ich das ganze Gewese um Klagen, Gewinnwarnung, Vertrauen und Wiedergutmachung. Es handelt sich doch lediglich um einen Softwarefehler. Einen absichtlichen – aber was soll‘s? Sowas wird heutzutage ruckzuck mit einem Firmwareupdate behoben. Kurzer Download mit anschließendem Neustart und schon läuft die Karre wieder und pustet auch im Testzyklus ordnungsgemäße Dieselwolken raus. Und das mit der Wiedergutmachung kennen wir von Microsoft und Co. Es nennt sich kostenloses Upgrade. Ich ärgere mich jetzt schon, dass ich jüngst keinen VW gekauft habe: Man fährt mit seinem preiswerten Golf zur Werkstatt und nach dem Neustart hat er 20 PS mehr, das Radio hat einen geileren Sound und kann nun den Weg zur Ostsee ansagen. Bei treuen Kunden, die schon mehr als zwei VWs gekauft haben, steht der KM-Stand dann wieder auf Null ...

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