Magdeburger Kulturnacht 2014: Fliegen lernen

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© Nilz Böhme

Magdeburg möchte gerne Kulturhauptstadt Europas werden. Das Selbstbewusstsein, dafür ein Konzept und eine Erfolg versprechende Bewerbungsidee formulieren zu können, haben die Verantwortlichen längst und doch ist es noch ein weiter Weg, um diese Bewerbung erfolgreich zu gestalten. Es bedarf dazu vor allem eines Schulterschlusses der Kulturschaffenden im Kleinen und aller Magdeburger im Großen.

Und so wie es seit 2002 eine Museumsnacht gibt, soll nun als ein Baustein dieser Bewerbung mit einer Kulturnacht nachgezogen werden.Sehr mehrdeutig heißt das Motto dieser ersten Magdeburger Kulturnacht „Fliegen lernen“. Magdeburg hat damit einige Erfahrung: Klar doch, Hans Grade machte hier seine ersten unbeholfenen Flugversuche, von einer kleinen Bruchlandung ließ er sich nicht abschrecken, und Till Eulenspiegel soll den Magdeburgern vorgegaukelt haben, er könne vom Rathausbalkon fliegen. Eine Narretei. Und nicht zu vergessen die „Überflieger“ von 1974. Das Motto ist aber auch als übertragener Aufruf an die Magdeburger zu verstehen, ein „Lassen sie uns gemeinsam fliegen lernen, lassen sie uns Kultur erlebbar machen.“ Norbert Pohlmann, der Koordinator für die Kulturhauptstadt-Bewerbung, hat dafür noch ein schöneres Bild parat: Das des aus der Asche aufsteigenden Phönix‘, der zu neuen (kulturellen) Höhen aufsteigt. Verbunden damit immer die Frage: Wieviel ist uns Kultur wert, wie wichtig ist sie uns? Damit sind nicht nur nackte Zahlen gemeint, wie die eindrucksvollen 9 Prozentpunkte des städtischen Haushalts, die für Kultur ausgegeben werden.

„Wesentlich neben dem Stadtratsbeschluss ist für uns, wie die Bevölkerung eine solche Bewerbung mitträgt“, bringt es Kulturdezernent Dr. Rüdiger Koch auf den Punkt.Zur ersten Magdeburger Kulturnacht präsentiert sich erstmals die gesamte Kulturszene der Stadt. Auf eine übertriebene Eventisierung ist dabei bewusst verzichtet worden. So ist sie nicht mehr aber auch nicht weniger als der Zusammenschluß von 30 Kultureinrichtungen, 20 Veranstaltungsorten, die im besten Sinne „normales Programm“ machen, sich aber unter einem Dach zusammengeschlossen haben. „Ja, es geht darum, das Normale darzustellen, zu zeigen, wie vielfältig es ist, was Kulturschaffende hervorbringen.“, wie es Susanne Schweidler vom Kulturbüro ausdrückt. Wichtig ist dem Organisationsteam die Verbindung von städtischen und freien Kulturträgern, allein 18 eingetragene Vereine nehmen teil. Da passt es, wenn der Kulturdezernent sagt: „Ohne die freie Kulturszene wäre Magdeburg arm, sehr arm.“Eine „lange Nacht“ im zeitlichen Sinne wird es übrigens nicht sein, das wesentliche Programm ist bis 23 Uhr abgeschlossen. Danach bilden der Moritzhof, die Feuerwache und das Forum Gestaltung die „Landebahnen in die Nacht“. Dort geht es mit Bigband-Sound, Singer-Songwriter-Konzerten und Partymusik bis 2 Uhr morgens weiter.

1. Magdeburger Kulturnacht, 13. September, ab 17 Uhr


Das komplette Programm und weitere Informationen unter:

1. Magdeburger Kulturnacht

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