Die DDR hatte eine der weltweit höchsten Scheidungsraten. Eine Ehescheidung war nur mit wenigen Hürden verbunden und wurde weitgehend von der ostdeutschen Bevölkerung als Privatsache angesehen. Dies änderte sich mit der deutschen Einheit. Anja Schröter analysiert den Zeitraum des letzten DDR-Jahrzehnts über die Umbrüche 1989/90 bis hin zur Jahrtausendwende. Sie hat sowohl mit Juristen als auch mit ostdeutschen Bürgern gesprochen und nach ihren Erfahrungen gefragt. Somit konnte sie in ihrer Studie nachweisen, dass nicht einfach die westdeutsche Scheidungspraxis auf Ostdeutschland übertragen wurde. Vielmehr gestalteten ost- und westdeutsche Familienrichter eine eigene Scheidungsrechtskultur, die das vereinigte Deutschland mit prägte.
Ostdeutsche Ehen vor Gericht
bis
Gedenkstätte Moritzplatz Umfassungsstraße 76, 39124 Magdeburg
Vortrag