Pünktlich zur „fünften Jahreszeit“ wir der Fasching mit einer der brillantesten musikalischen Darstellung dieses Masken- und Narrenfestes gefeiert: mit dem „Londoner Karneval“ des französischen Komponisten Darius Milhaud, der wie so viele Tondichter dieser Saison aufgrund seiner jüdischen Abstammung anlässlich der Okkupation Frankreichs in die USA emigrierte, nach dem Krieg wieder eine Lehrstelle in Paris annahm und fortan abwechselnd in der alten und der neuen Welt tätig war. So leichtfüßig wie seine Beschreibung des bunten Treibens auf den Straßen rund um den Piccadilly Circus sind die Werke Mozarts, der sich als Achtjähriger auf seiner ersten großen Konzertreise in London aufhielt, und Bachs, der seinen Lebensmittelpunkt längst in der Stadt an der Themse gefunden hatte. In seinem Klavierkonzert wird übrigens der Nachbau eines Rosenberger-Flügels aus dem Jahre 1810 zu hören sein, der durch seine sechs Pedale eine ganz eigene Klanglichkeit besitzt.
Umrahmt wird unser karnevalesker London-Trip von Edward Elgars zärtlich-poetischen Liedern zwischen Abendblau und Morgenröte.
Edward Elgar Chanson de nuit op.15 Nr.1
W.A.Mozart Sinfonie Nr.4 D-Dur KV 19
J.Chr.Bach Konzert für Hammerklavier und Orchester Es-Dur op.7 Nr.5
Darius Milhaud Londoner Karneval (Le Carnaval de Londres) op.172
Edward Elgar Chanson du matin op.15 Nr.2