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© Thilo Neubacher
Superbia
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© Superbia
Superbia
Beim Dreh arbeitete Thilo Neubacher auch mit Greenscreen und Stopmotion-Effekten
Geld regiert die Welt, auch die Filmwelt. Allerdings, das Märchen, nur mit einem prall gefüllten Budget einen guten Film produzieren zu können, dürfte in Zeiten von Crowdfunding schon längst nicht mehr der Wahrheit entsprechen. Das Rezept stattdessen: Eine Idee, die man mit viel Herzblut und Leidenschaft verwirklichen will – nicht allein für die Masse.
Dann kann auch ein eigenwilliger Superheldenfilm wie „Superbia – Ein selbstgebastelter Superhelden-Trash“ vom 31-jährigen Magdeburger Regisseur Thilo Neubacher das Licht der Welt erblicken.
Einen neuen Watchmen oder Superman darf man nicht erwarten. Das war für Neubacher und sein Team schon vor den Dreharbeiten klar: „Ohne großes Budget ist das nicht möglich, deswegen wollten wir einen Trash-Film machen.“ Das sind einfache bis absurde Inhalte mit handwerklichen und schauspielerischen Schwächen. Und das macht so ein Film und seine Entstehung gerade so charmant. „Mit Trash muss man keine Erwartungen erfüllen, man hat weniger Druck und kann sich verwirklichen“, sagt Neubacher.
Die Optik des 60-minutenlangen Films mag unsere gewöhnlichen Sehgewohnheiten verwirren. Da vermischt Neubacher Greenscreen-Aufnahmen mit Stopmotion. Den typischen Motiven eines Superheldenfilms folgt Neubacher mit „Superbia“ trotzdem. Die Goldene Garde muss wieder die Welt retten. Doch dieses Mal droht Gefahr aus den eigenen Reihen. Der mächtige Stochastor will die Weltherrschaft an sich reißen. Um das zu verhindern müssen die Helden der Garde wie der Empathor und Captain Techno ihre Fähigkeiten mobilisieren.
„Superbia“ ist nach „Rettet den Gimpel“ von 2009 Neubachers zweiter Langfilm. Auf gängige Konventionen hat sich der Filmemacher auch schon dabei nicht eingelassen, wo Action auf Horror, und Musical auf Märchen trifft und das mit Laienschauspieler. Diesem Rezept ist der 31-jährige Magdeburger auch bei seinem aktuellen Film gefolgt, hat Schauspieler unter seinen Freunden gesucht. Ihre Superheldenkostüme haben sie eigenständig zusammengestellt. „Da habe ich mich gefragt, wie streng ich als Regisseur gegenüber Freunden sein kann“, sagt Neubacher.
Nach fast zwei Jahren feierte der Film im Frühjahr seine Premiere. Neubachers Arbeit ist geschafft, der Film angelaufen, sogar auf zwei Amateurfilmfestivals. Ausruhen will er sich trotzdem nicht. „Das Filmemachen ist das spannendste.“ Neue Pläne hat er schon. „Ich möchte was Ernstes machen. Am liebsten einen Horrorfilm.“ Wir sind gespannt.
Superbia, Magdeburg-Premiere am 5. September, 21 Uhr, Studiokino