© Zeitwerk
Robin Pietsch
Kulinarisch gesehen ist derzeit Wernigerode die Hauptstadt unseres Bundeslandes. Die gerade erschienene Deutschlandausgabe 2020 des Restaurantführers Gault&Millau listet jedenfalls gleich zwei Restaurants aus der „bunten Stadt am Harz“ an der Spitze auf. Da ist zunächst Robin Pietsch, der mit seinem „Zeitwerk by Robin Pietsch“ die 15 Punkte aus dem Vorjahr bestätigt, und das „mit Produkten aus einem Umkreis von maximal 50 Kilometern. Beispielsweise beim geräucherten Aal mit Dillcreme, Lauchasche, frischer Gurke und Meerrettich oder beim traditionellen ‚Hackus&Knieste‘ in veredelter Variante: junge Kartoffel auf Salz gebacken und mit Schweinemett gefüllt, obenauf Frischkäsecreme und Schinkenpulver“.
Als Entdeckung des Jahres gilt hingegen Jürgen Kettner, Küchenchef in Robin Pietschs Restaurant „Pieket“. Kettner ist bekennender „Japan-Freak“, „der Nippons Küche und deren Würze gerne mit Regionalem liiert“. Die Tester loben weiter: „Im Abendmahl der intensiven Aromen beeindrucken die scharfe Tōgarashi-Hollandaise aus sieben verschiedenen Gewürzen zum Pulpo in Tempurateig, den Gele aus fünf verschiedenen japanischen Zitrusfrüchten und Blüten der Tagetes hübsch aussehen lassen, ebenso wie gezupfter Lammbauch in asiatischen Teigtaschen mit Aubergine, gepopptem Buchweizen und halbierter Koji Borettane-Zwiebel“. Für solche Gerichte bekommt Kettner vom Gault&Millau ebenfalls 15 von 20 möglichen Punkten. Die werden für einen „hohen Grad an Kreativität und Qualität“ verliehen und stehen für jene Klasse, in der nach dem Verständnis des Guides Kochen zur Kunst wird.
Ihnen folgen acht Lokale mit je 14 Punkten, und der Harz ist dabei gleich mehrfach dabei. Im Einzelnen sind es Ronny Kallmeyer von der „Bohlenstube“ in Wernigerode, Sebastian Lorenz von der „Weinstube am Brühl“ in Quedlinburg und Viktor Rundau von der „Forellenstube“ in Ilsenburg/Harz. Ebenfalls mit 14 Punkten notiert wurden Gabriele Erdmann vom „Park-Restaurant Vogelherd“ in Zerbst, Hendrikus G. Brune vom „Schloss Storkau“ in Tangermünde, Gerald Schulze von der „AIten Schäferei“ in Dessau und Alexander Frömel vom „Gasthof Zufriedenheit“ in Naumburg, sowie als einziger und langjähriger Vertreter aus der Landeshauptstadt Sebastian Hadrys vom „Landhaus Hadrys“.