Ein Morgen wie jeder andere: Aufstehen, ins Bad gehen, sich ankleiden. Doch was wäre, wenn aus dem Schrank die Menschen klettern würden, die die Kleidung hergestellt haben? Was würden sie von ihrer Arbeit und von ihrem Leben erzählen? Imke Müller-Hellmann nimmt ihre Lieblingskleidungsstücke und fährt los: Bangladesch, Vietnam, Portugal, Schwäbische Alb, Thüringen, China ... Sie lernt die Näherin ihrer Fleecejacke kennen, den Textilveredler von Slip Claudia und die Spinnerin des Garns ihrer Wandersocken. Sie interviewt Firmenchefs in deutschen Luxushotels und Manager auf staubigen, bengalischen Pisten, fährt an chinesischen Betriebstoren vor und bedankt sich bei den verblüfften Angestellten für ihre Lieblingsjacke. Wovon träumt eine Wanderarbeiterin in China, die 10 bis 12 Stunden am Tag unter Neonlicht näht? Was erhofft sich ein Näher in Bangladesch von seiner Zukunft? Was eine Schuhmacherin in Portugal?
Doch bis sie die Menschen besuchen und kennenlernen kann, braucht es Beharrlichkeit. Die Autorin ringt mit den Firmen ihrer Kleidungsmarken um die Herausgabe der Zulieferernamen und bittet Gewerkschaften um Hilfe bei der Suche nach den Menschen, die ihre Kleidung fertigten.
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© Engelhardt