Die Institution Schule nimmt als Lebens- und Erfahrungsraum eine zentrale Stellung im Leben aller jungen Menschen in Deutschland ein. Durchschnittlich verbringen sie laut UNICEF 38,5 Stunden pro Woche an diesem Ort. Hier verspricht das Bildungssystem den Wissenstransfer, der ihnen die Chance auf eine gute Zukunft in Aussicht stellt. Gleichzeitig taktet, strukturiert und regelt die Schule das alltägliche Sein der Jugendlichen von Beginn an. Hier werden sie unterrichtet, geprüft und bewertet. Doch Schule ist auch ein Ort der Begegnungen: Hier schließen sie Freundschaften und werden geprägt und konfrontiert mit den vielleicht ersten Vorbildern neben ihren Familienmitgliedern. Lehrer*innen hingegen müssen, ausgestattet mit einem Lehrplan, Erwartungen setzen, Strukturen einhalten und den Lernstoff vermitteln.
Was bedeutet dieser Ort tatsächlich für Schüler*innen? Welches Klima beherrscht ihren Schulalltag? Mit welchen Erwartungen werden sie konfrontiert und wie passt das eigentlich mit ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten zusammen? Welchen Raum eröffnet Schule, um den Menschen hinter der Rolle der Lehrer*in überhaupt wahrnehmen zu können? Und welche Fragen würden uns dann umtreiben?
Ein anonymer Briefwechsel ermöglichte dabei Lernenden wie Lehrenden einander neu zu begegnen, ungewöhnliche Fragen zu stellen, und das vielleicht sonst Unsagbare für einen Perspektivwechsel sichtbar zu machen.
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© Engelhardt