Der Vortrag richtet den Blick in besonderem Maß auf die sich über lange Zeitverläufe herausgebildete ganzheitliche Lebens- und Kampf-Philosophie, den Ehrenkodex, die Selbstschau und die Außensicht der Samurai.
Was für eine Denkweise und Gefühlswelt hatten die Samurai in der Tokugawa-Zeit? Sie lebten nach dem Bushidō, dem „Weg des Samurai“. Das Bushidō war ein Kodex jener moralischen Grundsätze, welche kämpfende Edelmänner in ihrem Beruf und auch im täglichen Leben beachten sollten.
Wenn man die heutige japanische Gesellschaft oberflächlich betrachtet, bekommt man den Eindruck, dass die Verwestlichung die Traditionen der alten Gesellschaft überdeckt hat. Aber der Bushidō-Geist lebt immer noch. Spätestens in Krisensituationen greifen die Japaner automatisch wieder auf die unterschwelligen gesellschaftlichen und moralischen Normen zurück. Das Bushidō war und ist noch immer der bleibende Geist Japans. (Dr. Kenji Kamino, Hannover)