Raw Samson Luria aus dem Erfurt des 13. Jahrhunderts
Von und mit Jalda Rebling
In jüdischen Genealogien finden wir Raw Samson Luria aus Erfurt. Er war der Urgroßvater des Raw Aaron Luria aus Heilbronn, der Miriam die Tochter des Rabbiners Mathitiah Treves von Paris heiratete. Diese Hochzeit fand 1364 in Worms statt.
Wir kennen die Geschichte des Raw Samson Luria aus Erfurt nicht. Aber wir wissen viel von der Jüdischen Geschichte Erfurts. Die Familie Luria kam offensichtlich von jenseits der Seine, die als Grenze zwischen Sepharad und Ashkenas galt. Wir kennen die Legenden von RaSchI (Shlomo ben Jitzchak aus Troyes 1040-1105) die uns nach Sepharad führen. Handelswege überschritten alle Grenzen. Weisheit überschreitet alle Grenzen. Musik überschreitet alle Grenzen. Der große ARIE Jitzchak ben Salomon Ashkenazi Luria aus Tzfat 1534-1572 hatte eine sephardische Mutter. Jalda Rebling und Paula Sell werden mit Liedern und Legenden die Geschichte des Raw Samson Luria aus Erfurt der im 13. Jahrhundert in Erfurt lebte nacherzählen.
Vielleicht war die Grenze zwischen Sepharad und Ashkenas viel offener als wir uns das heute vorstellen?
Chasan Jalda Rebling, Kantorin, Schauspielerin, lehrt in der Tradition der Maggidim, von Ort zu Ort wandernd, jüdisches Wissen in Geschichten und Liedern. Sie ist eine experimentierfreudige welterfahrene Spezialistin für Jüdische Musik vom Mittelalter bis zur Moderne. Das Wort Maggid kommt von dem hebräischen Wort agada Geschichte welches auf dem Verb agad zusammenbinden beruht. Sie sammelt alte Erfahrungen verknüpft sie um daraus Neues zu entwickeln. Mit Liedern, Legenden und Geschichten trägt sie jüdisches Wissen in die Welt. Seit über 40 Jahren ist Jalda Rebling eine welterfahrene und international renommierte Spezialistin für Jüdische Musik. Mit Experimentierfreudigkeit und Erfahrung überschreitet sie singend und spielerisch traditionelle Grenzen um Altes und Neues zu verknüpfen. Zusammen mit der Akkordeonvirtuosin Paula Sell begibt sie sich auf ein vergnügliches Abenteuer. Uralte Traditionen werden von den Musikerinnen aufgenommen, kommentiert und neu betrachtet.
Eine Veranstaltung in Kooperation von Forum Gestaltung und Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands