Die Ergänzung des Gleichheitsartikels im Grundgesetz war bereits im Jahr 1990 Bestandteil des ersten Grundsatzprogrammes des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD). Viele LSBTI*-Organisationen, insbesondere die CSDs, greifen seit den letzten 28 Jahren die zentrale Forderung des LSVD deutschlandweit auf und fordern zudem die Änderungen der Landesverfassungen in den einzelnen Bundesländern. In Sachsen-Anhalt haben CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im aktuell gültigen Koalitionsvertrag vereinbart: „Die Koalitionspartner werden die Landesverfassung um das Merkmal der sexuellen Identität ergänzen.“ Passiert ist bislang nichts.
In einem Impulsvortrag wird Günter Dworek (Mitglied im Bundesvorstand des LSVD) auf den aktuellen Stand der Verfassungsänderungen in den Ländern eingehen, Aktivitäten im Bund erläutern sowie kurze und knackige Argumente präsentieren, die die Notwendigkeit der Änderungen von Grundgesetz und Landesverfassung für LSBTI* und für die gesamte Gesellschaft untermauern.
Im Anschluss wird Anne-Marie Keding (CDU), Justiz- und Gleichstellungsministerin des Landes Sachsen-Anhalt und Schirmfrau des CSD Magdeburg 2018, befragt, wann die Vereinbarung aus dem Kenia-Koalitionsvertrag endlich umgesetzt wird. Neben der Ministerin werden auch Vertreter*innen der Regierungsfraktionen aus CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Opposition von DIE.LINKE und FDP mit einbezogen.