Von den ungefähr 50 Opern, die Georg Philipp Telemann komponierte, sind nur acht mehr oder weniger vollständig überliefert. Darunter ist Sieg der Schönheit – uraufgeführt 1722 in Hamburg und zuletzt 1987 in Magdeburg inszeniert – die prächtigste. Und was zunächst wie ein allegorisches Oratorium anmutet, hat es inhaltlich in sich, wie der alternative Titel verrät: Der große König der Africanischen Wenden, Gensericus, als Rom und Carthagens Überwinder in einer Opera vorgestellet. Wie so oft auf der barocken Bühne vermischen sich private Beziehungen und politische Vorgänge, wie in diesem Fall der Einfall der Vandalen in Rom 455, zu einer hochbrisanten Melange. Aber Telemann wäre nicht Telemann, wenn nicht auch der Humor in Form des Dieners Turpino eine wichtige Rolle spielen würde. Erstmals arbeitet das Theater Magdeburg in dieser Produktion im Rahmen der 26. Magdeburger Telemann-Festtage mit einem der renommiertesten Klangkörper der historisch informierten Aufführungspraxis – der Akademie für Alte Musik – sowie dem ausgewiesenen Spezialisten Michael Hofstetter zusammen.