Hedwig und Rudolf Höss leben mit ihren Kindern in einem Traumhaus – umgeben von einem idyllischen Garten und einem malerischen See, an dem Familien in Ruhe baden und picknicken. Von gelegentlichen Schreien, Schüssen und Ofengeräuschen lassen sie sich nicht beirren. Im Gegenteil: Als NS-Kommandant schätzt Höss seinen kurzen Arbeitsweg. Denn direkt hinter der Gartenmauer seines prächtigen Hauses befindet sich das Konzentrationslager Auschwitz. Inspiriert von Martin Amis’ gleichnamigen Roman, vermittelt Regisseur Jonathan Glazer die Banalität des Bösen und das Grauen des Holocausts, ohne ihn explizit zu zeigen. "The Zone of Interest" ist ein unvergleichbares Werk von enormer Bedeutung, das in Cannes zu Recht mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Der Film ist der britische Beitrag für den Oscar als bester internationaler Film.
Regisseur und Drehbuchautor Glazer ("Under the Skin - Tödliche Verführung", "The Fall") ließ sich für seinen neuen Film von dem gleichnamigen Buch des kürzlich verstorbenen Autoren Martin Amis inspirieren. Dabei rückt Glazer nach mehrjähriger Recherche und einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Auschwitz-Museum, reale historische Figuren ins Zentrum der Geschichte. Sein Film beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höss, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen. Rudolf Höss wird portraitiert von Christian Friedel ("Das weiße Band", "Elser - Er hätte die Welt verändert"). In der Rolle von Höss' Frau Hedwig brilliert Sandra Hüller ("Toni Erdmann"), die auch in dem mit der Goldenen Palme ausgezeichneten Film "Anatomy of a Fall" die Hauptrolle spielte.