Faust zweifelt am Sinn seiner Forschungen. Trotz jahrelanger Studien bleibt ihm die tiefere Erkenntnis davon, "was die Welt im Innersten zusammenhält", verwehrt. Deswegen widmet er sich der Magie, beschwört in seiner Verzweiflung den Erdgeist – erfolglos. Er gerät an die Schranken seiner Existenz, nicht nur durch die ernüchternde Erkenntnis, dass der menschliche Verstand niemals grenzenlos sein wird, sondern auch durch die provinzielle Umgebung der Kleinstadt, in der er lebt. Begleitet von einer aus dem Nichts auftauchenden Gestalt namens Mephisto macht er sich auf die Suche nach radikaleren Formen des Denkens und nach rauschhafter Ablenkung. Sie treffen auf Margarete, deren Schönheit und Unschuld Faust in den Bann ziehen. Mehr als alles andere will er Margarete für sich gewinnen und nutzt dafür Mephistos dunkle Mächte. In Gretchens Vollkommenheit sucht Faust seine Befreiung, verführt die junge Frau und reißt sie damit in den Untergang.