Während die beiden Vorgängeralben der Schotten noch geprägt waren von schier überbordenden Ideen, End-60er-Reminiszenzen, Psychedelia, spacigen Effekten und kräftigen Folk-Roots, atmet „Closing Time“ puren Pop! Introspektiv, melancholisch, ergriffen, ausgeruht und unprätentiös ist das ganze. Reifer und zeitloser purer Pop mit tollen Melodien, die um ihre Stärke wissen. Gitarren, Streicher, Piano und ein paar Beats auf einem Fundament lieb gewonnener britischer Indie-Pop-Traditionen. Der dritter Longplayer von Erland Cooper und Simon Tong (The Verve, Gorillaz), die zusammen mit Hannah Peel als The Magnetic North feinen „Folktronic“ unter die Leute bringen, hat das Zeug zum treuen Begleiter durch den nahenden Herbst, ist wahrscheinlich aber wohl nicht marktschreierisch genug, um angemessen wahr genommen zu werden. Sehr gern lass ich mich hier Lügen strafen.