Zusammen mit seinem Bruder hat Noel Gallagher den Britpop der Neunziger geprägt. Ob ihm das mit seinem zweiten Soloalbum ebenso gelingt darf man abwarten. Eines ist jedoch definitiv zu konstatieren. Er hat sich mit selbigem, komplett selbst produziertem, nachdrücklich emanzipiert. Ein gelungenes, interessantes Album hat er da vorgelegt und ein durchaus ungewöhnlich instrumentiertes dazu. „In the heat of the Moment" zum Beispiel überrascht mit Bläsern, Disco-Bass und Kirchenglocken während „The Girl With X-Ray Eyes" fast schon an Bowie erinnert. Beim enorm groovenden „Ballad oft he mighty I“ gastiert mit Johnny Marr eine weitere Ikone englischer Pophistorie. Insgesamt zeichnet das Album eine gewisse Unbekümmertheit aus, die man vom 47jährigen Gallagher so nicht erwartet hat. Eine fürwahr positive Überraschung.
