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Gehörte 1991 zu den Gründern der Aids-hilfe Magdeburg: Sven Warminsky

Sven Warminsky kann sich noch an die schwierigen Anfänge erinnern: Im Januar 1991 eröffnete in einem heruntergekommen Gründerzeithaus an der OvG-Straße das erste Aidshilfe-Büro in Sachsen-Anhalt. Alles war provisorisch, aber das Problem draußen auf der Straße dagegen sehr real: „Wer sich damals mit HIV infizierte, der starb einfach daran“, erst 1996 gab es erste Medikamente. Heute hat man das HI-Virus im Griff, Infizierte können dank wirksamer Medikamente ein normales Leben führen, auch Kinder kriegen, weil sie den Virus nicht mehr weitertragen. „Aber die Notwendigkeit von vorbeugenden Maßnahmen ist geblieben“, sagt Warminsky. Seit 2019 übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die HIV-Prophylaxe PrEP: Für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko kommen sie für die Medikamente sowie für die Begleituntersuchungen auf. Dafür sind alten Klassiker wie Syphilis oder Chlamydien im Kommen. Seit gut zehn Jahren steigen dort die Infektionen (s.S. 50) kontinuierlich an. Wie reagiert man darauf? Seit diesem Jahr nennen sich Sven Warminsky und sein Team „Zentrum für sexuelle Gesundheit“ (ZfsG). Der Name soll vor allem signalisieren: Wir sind breiter aufgestellt, nicht nur bei Aids und HIV. „Zum Leistungsspektrum gehören neben den klassischen HIV-/STI-Präventions-Veranstaltungen auch Informationen und Beratung zu vielen sexualpädagogischen Themen. Außerdem führen wir in unserem Checkpoint Schnelltestungen auf HIV sowie andere sexuell übertragbare Infektionen wie Hepatitis A, B, C bis zur Filzlaus durch.“ Wichtigste Änderung: „Ab September ist im Haus ein erfahrener Arzt mit ansässig, der bei Verdachtsfällen von Ansteckungen sofort Klarheit schaffen und eine Infektion behandeln kann“, sagt Sven Warminsky. „Nur den ersten Schritt, zu uns zu kommen, müssen die Menschen selbst kümmern.“ Um den noch mehr zu erleichtern, will er mit seinem Zentrum perspektivisch vom Rand der Neuen Neustadt Richtung Innenstadt ziehen. Zurück zu den Anfängen sozusagen.

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