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Blick von St. Johannis: Designer Ernst Albrecht Fiedler
Nie ohne Seife waschen – die Eselsbrücke hat schon so manchem geholfen, sich die Himmelsrichtungen zu merken. Spannender wird es, wenn man sich in 52 Meter Höhe auf dem Südturm der Johanniskirche befindet und bei dem 360°-Panoramablick seinen inneren Kompass testet. Wo ist was? Den Dom findet jeder, auch die Hubbrücke, der Jahrtausendturm oder die nach vorn drängenden Pylone der neuen Strombrückenverlängerung sind deutlich zu erkennen, doch dann wird es schon kniffliger.
Die seit 2010 angebrachten Panoramatafeln schaffen da Orientierung und zeigen die typischen Landmarken, die beim Betrachten der Stadtsilhouette wiedererkannt werden können. Wegen sichtbarer Witterungsspuren wurde nach 14 Jahren nun eine Neufassung des bewährten Panoramas vom Designer Ernst Albrecht Fiedler gestaltet.
Der Magdeburger Künstler hat schon zahlreiche Ausstellungen und Fassaden mit Silhouetten der Stadt entworfen, aber auch Gedenkblätter zu Stolpersteinen und den Eike-von-Repgow-Saal im Rathaus. In der Manier einer „städtischen Vedute“ wurde eine wirklichkeitsgetreue Abbildung des Stadtbilds geschaffen, die über 200 Nah- und Fernziele darstellt. Das Panorama wurde per Lasertechnik auf Edelstahlplatten
übertragen, die am Brüstungsrohr der Kirchturmplattform befestigt sind.
Die Tafeln sind entsprechend der Himmelrichtungen in acht Sektoren geteilt, mit einer Gesamtlänge von 4,80 Metern. Neben zusätzlich aufgenommenen Nahzielen, beispielsweise zum Neuen Bauen der 1920er Jahre, finden sich jetzt im Bereich der Fernziele auch Marken für die sieben oft tausende Kilometer entfernten Partnerstädte Magdeburgs mit ihrer Entfernung zur Stadt.