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Karstadt
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Das damalige Centrum-Warenhaus kurz nach seiner Eröffnung
Gerade erst stand das Karstadt-Kaufhaus mal richtig im Mittelpunkt. Hier startete nicht nur der Fanmarsch zum letzten Heimspiel der Saison, hier begannen im Rahmen des Europapokaljubiläums des 1. FCM auch geführte Fan-Touren. Warum gerade am Karstadt? Als 50 Jahre zuvor die Mannschaft nach dem unglaublichen Finalsieg den Henkelpott mit nach Hause brachte, wurde er noch im selben Monat blinkend im ebenso blinkend neuen Centrum-Warenhaus der Öffentlichkeit gezeigt. Jeder wollte ihn sehen, wollte ihn am liebsten anfassen, in die Arme schließen. Damals war die Kaufhaus-Welt noch in Ordnung, gab es keine Online-Versender. Die markante Fassade aus Aluminiumelementen im Stil der Klassischen Moderne waren damals der letzte Schrei, aber auch heute macht sie eine gute Figur, was man lange nicht von jeder Siebziger-Jahre-Architektur sagen kann.
Nach 1990 wurden die 14 Centrum Warenhäuser durch Entscheidung der Treuhandanstalt unter drei westdeutschen Kaufhausketten aufgeteilt: Karstadt übernahm sechs, Kaufhof fünf und Hertie drei Standorte. Mit dem aufkommenden Online-Handel in den Nuller-Jahren aber begann die schleichende Erosion, schließlich die Zusammenlegung der drei Ketten, immer wieder Schließungswellen. Gerade hat „Galeria Karstadt Kaufhof“ verkündet, dass sie zum 31. August 16 der 92 Filialen im Rahmen der Unternehmensinsolvenz schließen. Das Magdeburger Haus war erneut nicht darunter, vor allem, weil es seit Jahren gute Zahlen vorlegen kann. „Die Magdeburger mögen ihr Karstadt. Und wissen Angebotsumfang und Qualität – ob Taschen/Koffer, Textil/Kurzwaren, Haushaltswaren oder in der großen Parfümabteilung – zu schätzen“, bringt es Arno Frommhagen, Sprecher der IG Innenstadt auf den Punkt: „Nicht auszudenken, wenn das Haus die Stadt verlassen würde, das wäre ein Schlag ins Gesicht für den Einzelhandel angesichts der aktuellen Marktlage.“