© Anna Photographie
die Band Kein Meter v.l.n.r.: Carsten, Arno, Hollnbusch und Olaf
Keine Konzerte, keine Veranstaltungen, nichts und wieder nichts. Die Coronazeit war hart. Carsten, Sänger und Gitarrist der Punk-Band „Kein Meter“, hat diese Epoche genutzt, um sich im produzieren von Musik zu üben und seine Art und Weise Songs zu schreiben komplett auf Links zu drehen. „Wir haben schon lange gemeinsam Musik gemacht, aber die neue Platte ist eine große Weiterentwicklung zum vorherigen Bandprojekt 'Fahrenheit',“ erklärt Gitarrist Hollnbusch. Mit der Umbenennung in „Kein Meter“ wollen sie die eigene Neuerfindung und ihr neues Album „Hollywood“ gebührend nach außen tragen. Die Release-Party war Mitte Dezember im ausverkauften The Lion Pub.
„Ich habe als Kind schon immer Punk gehört. Wir sind mit der Musik großgeworden,“ schmunzelt Bassist Olaf. Carsten habe früher viel „Broilers“ gehört und mittlerweile auch Neueres, wie „Rise Against“. Die vier Magdeburger sind im Punk verwurzelt und das hört man auch. In ihren Songs steckt eine gewaltige Wucht, die es unmöglicht macht, nicht mitgerissen zu werden. Ihre Melodien und Beats klingen modern und alles andere als einfach gestrickt, es trifft Integrität auf geballte Power.
Genau wie die Bandmitglieder selbst ist auch die Musik erwachsener geworden. Früher ging es viel ums Spaß haben und Alkohol. Aus „Hollywood“ spricht der Ernst des Lebens und die Zweifel, die damit verbunden sind. „Ich bereue nichts an meinem Lebensweg. Ich bin mittlerweile sesshaft geworden und habe einen bodenständigen Beruf. Dem freiheitlichen Prinzip, immer zu tun und zu lassen, was man will, widerspricht das,“ sagt Songwriter Carsten. „Kein Meter“ bespricht auch Themen, die größer sind, als sie selbst. Der Song „Zeit was zu bewegen“ bezieht sich auf die Klimakrise. „Das ist ein Thema, das angesprochen werden muss. Wenn wir damit jemanden wachrütteln können, ist unser Ziel erreicht,“ so Drummer Arno. Das Album erzeugt jedoch auch Momente des Optimismus. Der Song „Gute Zeiten“ ist eine Ode an schöne Erinnerungen. „Das ist gut für die mentale Gesundheit. Wir können nicht nur über Trauer und Wut singen,“ so Hollnbusch. Das soll bei den Hörerinnen und Hörern von „Kein Meter“ letztendlich hängenbleiben: es passiert viel Scheiße, aber irgendwann brennt auch wieder Licht am Ende des Tunnels.