© Robert Majewski
Caspar Weimann
Theater im Netz: Caspar spielt die Hauptrolle im ersten Stück „Werther“
Theater lebt von Nähe, vom gemeinsamen Zuschauererlebnis. Dass das auch im Netz funktioniert, davon ist der Magdeburger Schauspieler Caspar Weimann überzeugt. Gemeinsam mit seinem Schweizer Mitstreiter Saladin Dellers hat er das „Onlinetheater.live“ ins Leben gerufen. Das erste Stück „Werther“, das sich an Goethes Motiven orientiert, hat kürzlich Premiere gefeiert. Bald folgt das Stück „Follower“.
Die Idee dahinter: das Internet ist mittlerweile zur Parallelwelt geworden. Man kann Essen bestellen, mit anderen Menschen in Kontakt treten, es gibt eine Unterhaltungsbranche und Werbeindustrie. „Ein Theater gab es allerdings noch nicht“, sagt Caspar. Er war langjähriges Mitglied im Theaterjugendclub des Theaters Magdeburg und schloss im vergangenen Jahr sein Schauspielstudium in Rostock erfolgreich ab. Nun ist er als freier Schauspieler unterwegs. Für die erste Spielzeit sind bisher „Werther“ und „Follower“ geplant. Sie erzählen von jungen Menschen, die sich ihre Welt erfahrbar machen wollen und dabei nach einer Absolution suchen. In „Werther“ folgt man dem Protagonisten durchs Internet. Werther lässt sich in seinen endlosen Bann ziehen. Der Clou beim Theater im Netz: die Zuschauer können sich jederzeit in den Livestream klicken, aber mit einem Klick auch wieder aussteigen. „Das erlaubt es uns, gewisserweise krasser zu sein, also auch in die Abgründe des Internets zu steigen. “ Onlinetheater.live ist ein kostenloses Angebot. Finanziert wird das Projekt aktuell durch Sponsoren und Förderungen. Alle Akteure arbeiten aktuell ehrenamtlich am Projekt „Unser Ziel ist es, irgendwann Gagen zahlen zu können“
Onlinetheater.live, Werther, 14.6., 21 Uhr „Follower“, 21.06. , 21 Uhr, www.onlinetheater.live