1 von 4
© LAV NRW 19167
Mai 1927: An den Gruson-Gewächs-häusern kreuzen sich die Gleise von Straßenbahn und Eisenbahn
2 von 4
© LAV NRW 18944
Mai 1927: Die noch im Bau befindliche Siedlung Westerhüsen
3 von 4
© LAV NRW 23624
September 1928: Das zur Gartenanlage umgestaltete Fort XII auf Rotehorn
4 von 4
© Verlag Ost-Nordost
Magdeburg in Luftaufnahmen aus den Jahren 1926-1942
Mitte der 1920er Jahre kam die gewerbliche deutsche Luftbildfotografie richtig in Schwung. Fotografierte man bis zum Ersten Weltkrieg noch aus Ballonen und Luftschiffen, waren nun sowohl die fotografischen Apparate als auch die Flugzeugtechnik weit genug entwickelt. So ließen neu gegründete Unternehmen wie Junkers Luftbild oder Hansa Luftbild ihre Maschinen aufsteigen. Die Aufnahmen entstanden oft als Nebenprodukt von Flügen zur Landvermessung, Auftraggeber waren zumeist öffenliche Stellen, auch die Kommunen selbst. Seltener waren es Unternehmen, die ihre stolzen Fabriken oder Kraftwerke ablichten ließen.
Neben der vorangestellten Geschichte der deutschen Luftbildfotografie umfasst der vorliegende Bildband knapp 150 Luftbilder Magdeburgs aus den Jahren 1926 bis 1942. Im Kern wird die Altstadt gezeigt, weitere Schwerpunkte sind der Siedlungsbau der Zwanziger Jahre und das stolze Messezentrum Rotehorn, aber auch die teils eingemeindeten Orte am Stadtrand: Olvenstedt, Ottersleben, Rothensee, Salbke oder Westerhüsen. Dazu Bilder aus Gerwisch.
Mehrheitlich sind es Schrägluftfotografien, anteilig aber auch aus der Vertikale aufgenommene Bilder. Die Fotografien kommen im Wesentlichen aus dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Dort ist ein Bestand von etwa 16.000 Aufnahmen archiviert, die fast das gesamte damalige Deutsche Reich abdecken. Ergänzende Aufnahmen kommen aus dem Stadtarchiv, vom Luftbildunternehmen Strähle sowie aus weiteren Archiven.
Solche fast einhundert Jahre alten Schrägluftbilder sind ausgezeichnete Quellen für die Rekonstruktion der Städte und Kulturlandschaften vor den massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Zugleich machen sie die enorme Ausbreitung der Städte und andere Veränderungen des Landschaftsbildes in den letzten hundert Jahren deutlich. Zum besseren Verständnis der Aufnahmen ist jedem der sechs Magdeburg-Kapitel ein passendes Meßtischblatt aus jener Zeit vorangestellt, das dabei hilft, gedanklich in den Bauzustand der 1920er Jahre einzutauchen. Letztendlich sind die Bilder und die Kapiteltexte eine Einladung, sich mit dem eigenen Ort, mit unserer Heimat zu beschäftigen, und im Vergangenen etwas Neues zu entdecken.