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Die Neue Synagoge in der Julius-Bremer-Straße wird am 8. Dezember eröffnet
Die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte“, die im Dezember im Forum Gestaltung gezeigt wird, erzählt von 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland. Die Zahl bezieht sich auf ein Edikt des Kaisers Konstantin aus dem Jahre 321, welches festlegte, dass jüdische Menschen städtische Ämter in Köln bekleiden durften und sollten. Das Edikt gilt als ältester erhaltener Nachweis jüdischen Lebens auf dem Gebiet Deutschlands. Auch auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts ist jüdisches Leben seit über 1000 Jahren nachweisbar. Bereits im 15. Jahrhundert gab es in Magdeburg eine erste Synagoge, die 1493 nach Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in eine „Marienkirche“ umgewandelt worden war. 1851 wurde in der Großen Schulstraße, mitten in der engen Altstadt, eine neue Synagoge geweiht, 1897 erfolgte an gleicher Stelle ein umfassender Um- und Ausbau. Am 9. November 1938 fiel sie der Reichspogromnacht zum Opfer, wurde verwüstet und im Jahr darauf abgerissen. Seit 1999 engagierte sich ein Förderverein mit der ehemaligen Dompfarrerin Waltraud Zachhuber an der Spitze für den Neubau einer Synagoge. Im Frühjahr 2021 hatte Ministerpräsident Reiner Haseloff dem Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu Magdeburg dann den Fördermittelbescheid des Landes in Höhe von 2,8 Millionen Euro überreicht, womit der wesentliche Teil der sich in der Vorplanung auf 3,4 Millionen Euro belaufenden Gesamtkosten abgesichert war. Die Landeshauptstadt hatte bereits 2019 das Grundstück an der Julius-Bremer-Straße beigesteuert. Die fehlenden Mittel hat der Förderverein in den vergangenen Monaten mit Benefizkonzerten und aus den Spenden von Bürgern und Unternehmen zusammentragen. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau am 5. Mai 2022, dem israelischen Unabhängigkeitstag, war schließlich der Baustart für das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge gelegt. Nun, fast auf den Tag 85 Jahre nach der Zerstörung des alten Hauses, wird die Neue Synagoge geweiht. Es ist ein gutes Zeichen für Magdeburg.
