© Linda Beilig
Es war in Singapur, nach hunderten Kilometern durch die Regenwälder Südostaisens, als sich ihre Abfahrt das erste Mal jährte. Da lagen die ersten 25.000 Kilometer quer durch Zentralasien samt über 4.000 Meter hohen Bergpässen des PamirHighways längst hinter ihnen. Aber Schluss war hier noch lange nicht: über Darwin rollten sie quer durchs australische Outback bis zur Südküste und weiter nach Neuseeland. Am südlichsten Punkt der Südinsel zeigte ein Wegweiser dann, dass London, ihr Startpunkt, knapp 19.000 Kilometer Luftlinie entfernt war – fast das Doppelte der Distanz hatten sie auf ihrem Weg dorthin per Muskelkraft zurückgelegt.
Was für ein Abenteuer: Linda Beilig war 32, als sie 2018 zu dieser Weltreise aufbrach. In Magdeburg aufgewachsen, wohnte sie zu der Zeit in London, wo sie ihren damaligen Partner Tim kennenlernte. Gemeinsam fassten sie damals den Entschluss, sich auf eine Weltreise zu wagen – einmal durch alle Kontinente, so der Plan. Von England ging‘s quer durch Europa – und natürlich auch entlang des Elberadwegs durch Magdeburg. Sie erlebten die beeindruckende Gastfreundschaft in Kaukasien und Zentralasien, rollten durch Wüsten und kamen allein in China mit Menschen mindestens acht verschiedener chinesischer Ethnien in Kontakt.
Als letzten Kontinent der Reise ging es über die Datumsgrenze nach Nordamerika, wo sie durch den Südosten der USA und durch Mexiko fuhren, die 40.000 geradelten Kilometer voll machten und den Beginn der Pandemie miterlebten. So ging das Abenteuer einige Wochen eher als geplant zu Ende.
