Ob analog oder digital, Bücher muss man einfach lieben, findet der 33-jährige Stefan Müller. Als promovierter Literaturwissenschafler und freier Journalist muss das so sein. Nachdem im vergangenen Jahr sein Erstlingswerk und Jugendroman „Tibor und ich“ erschienen ist, setzte sich Stefan Müller in seinem aktuellen Buch „111 Gründe, Bücher zu lieben“ mit einem sehr persönlichen Thema auseinander: Bücher.
Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung. „Die einzelne Partien des Buchs sind wie eine Kolumne geschrieben. Ich will niemanden abschrecken.“ Neben intensiver Faktenrecherche hat der 33-Jährige auch viele persönliche Erfahrungen miteingebracht, schließlich weiß er, wovon er spricht. Er lebt die Bibliophilie. Derzeit umfasst sein eigenes Bücherregal circa 1200 Bücher. Ob es die Lesezeichenvorlieben von Freunden sind oder das unerwartete Buchnarrengespräch im Theater, Lesefreunde werden sich in einigen Situationen, die Müller in seinem aktuellen Buch beschreibt, identifizieren können. Auch wenn er über Buchempfehlungen spricht, wird er nie belehrend. Es ist wie eine Empfehlung unter Freunden.
„Ich will mit dem Buch Brücken zum Lesen bauen und zeigen, dass Lesen das schönste Hobby der Welt ist“, sagt der 33-Jährige. Schließlich fürchten sich manchmal auch bekennende Büchernarren vor großen Autorennamen wie die Literaturnobelpreisträger Alice Munro und Mo Yan. Das sind allerdings auch nur Menschen, die Bücher lieben, wie Müller.