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Veröffentlichte bereits ihr zweites Buch: Ria Kopiske
„Optimale Kühlungsleistung bei 27 Grad“ tönt es aus dem Gerät, welches das Elternhaus der 15-jährigen Nia klimatisiert. Kühler wird es nicht, ohne die Energiekosten dekadent in die Höhe zu treiben. Im neuen Jugendroman von Ria Kopiske sind solche Temperaturen allgegenwärtig. In „Stadtsturm“ entwirft die Magdeburgerin eine Coming-of-Age-Geschichte, die vom Klimawandel in den 2040er Jahren überschattet wird. Doch wie gestaltet sich eine Zukunft, in der nur auf die Symptome, nicht aber auf die Ursachen reagiert wird? „Die Menschen sind letztlich anpassungsfähig und gestalten das berufliche und soziale Leben einfach drum herum“ erklärt es die Autorin. So ist es ganz normal, dass der Unterricht in den heißen Wochen nur am Vormittag stattfindet oder Menschen in die Großstädte fliehen, weil sie aufgrund von Verwüstungen und ausfallenden Ernten ihr Land verlassen müssen. Als Nia hinter einem altmodischen Dateiformat eine Videoaufnahme mit einer Botschaft findet, beginnt sie die Welt in der sie lebt und die Entscheidungen der Erwachsenen zu hinterfragen. Politische Ziele und private Erinnerungen ihrer Mutter, die früher mit dem Bürgermeister in einer Klimabewegung aktiv war, mischen sich in der Gegenwart auf eine Art, die Nia nicht einschätzen kann. Ist ihre Mutter einem politischen Skandal auf der Spur? Hat sie eine Affäre? Beides kann ihre Familie bedrohen. Nia bittet ihren besten Freund Ferhat, mit ihr auf Spurensuche zu gehen, aber auch er verbirgt ein Geheimnis. „In den letzten Jahren habe ich sehr viele Jugendbücher gelesen, in denen die Protagonisten in extremen Situationen um ihr Leben oder ein anderes wichtiges Gut kämpfen mussten“, erzählt Kopiske. Dabei fiel ihr auf, dass die inneren Konflikte häufig zu kurz kommen. „Mir war es wichtig, eine Geschichte zu schreiben, mit der man sich identifizieren kann, die jedem passieren könnte und trotzdem spannend ist“.