Die Sprachmittlerin

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© Axel Wemheuer

Sophie Tassignon

Die in Berlin lebende Sängerin, Pianistin und Komponistin mit belgischen Wurzeln ist seit langem in diversen Formationen aktiv und arbeitet auch in den Bereichen modernen Theaters und Multimedia-

Performances. Sophie Tassignon hat ein intensives Interesse an den Kulturen der Welt entwickelt und spricht sechs Sprachen fließend. Während der Flüchtlingskrise wurde nur zwei Straßen von Sophies Zuhause in Berlin entfernt ein Auffanglager für syrische Flüchtlinge eingerichtet. Sie beschloss zu helfen, wollte Kultur und Geschichten dieser Menschen besser verstehen und eine Brücke zur westlichen Kultur bauen. Sie wollte tieferes Verständnis der arabischen Kultur und beschloss, die arabische Sprache in ihre musikalische Sprache, also den Jazz, zu integrieren und so zwei Welten zu verbinden.

So entstand das Projekt Khyal. Das Wort bezieht sich auf die Vorstellungskraft und bedeutet „Erinnerung und/oder Sehnsucht nach etwas aus der Vergangenheit". In diesem Projekt kombiniert sie einen vielschichtigen Kompositionsstil mit Gesangstechniken und bildet mit gefühlvoller und reicher Intonation zeitgenössischen Jazz ab, dunkel-düster, sehnsuchtsvoll und ein wenig geheimnisvoll. Die Basis für ihre Darbietung schafft eine ausgezeichnet eingespielte Band mit Peter Van Huffel (as, bars), Peter Meyer (g), Roland Fidezius (b) und Mathias Ruppnig (dr). Als Gastmusikerin kommt die kanadische Trompeterin Lina Allemano dazu. Die vertonten Gedichte stammen je zur Hälfte vom syrischen Dichter und Dramatiker Mohammad Mallak und Tassignon selbst. Von besonderer Bedeutung ist für sie der Track „Time Is Your Only Healer“. „Es handelt sich um ein Gedicht, mit dem ich Flüchtlingen liebevoll Mut zusprechen möchte, denn die Zeit wird ihnen helfen, die Wunden ihres Lebens zu heilen.“ Gleichzeitig lässt das Stück am deutlichsten ihre experimentelle Seite durchscheinen.

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