Was für ein toller Tag im gräflichen Haushalt Almaviva: Der Diener des Grafen, Figaro, will die Dienerin der Gräfin, Susanna, heiraten, hinter der aber auch der Graf selbst her ist. Die Haushälterin Marcellina verbündet sich mit dem Arzt Bartolo, um ihrerseits Figaro zu ehelichen, wobei auch Bartolo noch eine alte Rechnung mit dem umtriebigen Diener offen hat. Der Page Cherubino ist voll jugendlich-erotischem Ungestüm hinter allen Frauen her, seien es Susanna, die Gärtnerstochter Barbarina oder sogar die Gräfin. Jeder betrügt jede, man(n) versteckt sich hinter Sesseln, in Schränken und in Frauenkleidern, Frauen tauschen Kleider und soziale Rollen – kurz, kein Stein bleibt auf dem anderen …
Was schon Pierre Augustin Caron de Beaumarchais in seiner aufrührerischen Komödie "La Folle Journée ou Le Mariage de Figaro" durcheinanderwirbelte, wird unter den Händen von Mozart, seinem kongenialen Librettisten Da Ponte und dem Regieteam um Julien Chavaz zu einer Menschheitskomödie, in der Lachen und Weinen, Liebe und Gewalt, Verzeihen und schuldbewusstes „Weiter so“ immer nur einen winzigen Schritt auseinanderliegen.