Tim McMillan aus Melbourne ist ein abtrünniger Durchschnittsbürger und ein ganz und gar einzigartiger Musiker. Er präsentiert seine virtuosen akustischen Fähigkeiten in nahezu athletischen Gitarrenkniffen und einem scharfsinnigen und melodischen Songwriting. Er ist überall und doch nirgendwo einzuordnen und vereint eine Vielzahl von Stilen: Folk, Jazz, Klassik, Blues und eine gesunde Prise Heavy Metal / Progressive Rock beeinflussen seine Musik. Der Gitarrist versteht es nicht nur, die Genre-Grenzen zu sprengen. Er ist auf seinem Instrument ein Virtuose, ein Ausnahmekönner. Seine lebendigen Auftritte, sein Sinn für Humor und seine Fähigkeit das Publikum zu begeistern haben ihn zu einem beliebten Live Künstler gemacht. Dieses wurde noch wesentlich gefördert durch eine besondere Zutat, denn seit dem Album “Hiraeth“ war die dortige Zusammenarbeit mit der klassisch ausgebildeten australischen Violinistin Rachel Snow doch ein echter Zugewinn. So arbeiten die Beiden bereits einige Jahre zusammen, und sind seit 3 Jahren konstant als Duo weltweit auf Tourneen unterwegs. Für “Reveries“ haben sie sich 2019 gemeinsam ins Studio begeben und ohne weitere Mithilfe ihr erstes gemeinsames Album eingespielt. Das aktuelle Album besticht durch ihre warme und intime Atmosphäre; Gitarre, Violine, perkussive Einschübe und zwei Stimmen, Stimmen, die ganz zart miteinander umgehen und hinreißende Harmonien zaubern. Weitestgehend ist das geblieben, was man von McMillans früheren Veröffentlichungen kennt, doch diese nun reduzierte Ausführung der Kompositionen strahlt ganz anders, wird man weniger abgelenkt und kann sich auf den Kern der Songs konzentrieren, die allesamt wieder diese typischen Wohlfühlmomente verbreiten, ohne dabei allzu gefällig zu werden, sind doch die bekannten Ecken und Kanten durchaus noch vorhanden.
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© Engelhardt