© H. Hesse
Raasant und bildgewaltig: Betti Kettenhemd
Eine verregnete Nacht verändert alles. Eigentlich hat Bettina ja vor dem großen schwarzen Hund Angst, wie der immer so bedrohlich wirkt, aber dann verfängt er sich mit seiner Kette im Gestrüpp unter ihrem Fenster, muss dort ausharren. Als sie ihn entdeckt, braucht er bereits dringend Hilfe. Es ist der Moment, in dem es dem stillen Mädchen mit den vielen Ängsten gelingt, eben diese zu überwinden. Und so wie sich mit dem neugewonnenen Freund ihre ewige Angst in Luft aufzulösen beginnt, geht sie noch einen Schritt weiter: sie zieht mit ihm hinaus in in den Wald, windet sich seine schützende und starke Kette um den Körper und so wird aus der ängstlichen Bettina die mutige Betti Kettenhemd. Im Wald findet Betti neue Freunde, alle voran das Rebhuhn TekTek. Wo Betti auftaucht, bleibt kein Stein auf dem anderen und wer sie trifft, bleibt verändert zurück. So manch Erwachsener will sie wieder zurück ins geregelte Leben holen – und ihr neuer Erzfeind, der Förster Müller-Meckel, würde sie am liebsten aus dem Weg räumen.
Albert Wendt hat die Geschichte 1997 ursprünglich als Hörspiel herausgebracht, Regisseur Leonard Schubert hat mit seinem Team daraus eine eigene Fassung erstellt, die Erzählerfigur wird dabei auf vier Puppenspieler übertragen, die alle in die Rolle von Betti schlüpfen – manchmal sogar gleichzeitig. Die verwendeten Großkostüme in Verbindung mit aufgesetzten Masken geben den Figuren dabei eine überzeichnete, skurrile Form. Auch die Bühnengestaltung ist ungewöhnlich: wegen der großen Figuren gibt es kaum Kulissen, stattdessen projiziert der aus Halle gekommene Hannes Hesse per Videomapping nicht nur den Wald-Hintergrund, mit den Beamern können ganze Bühnenbildelemente verändert werden.
© Jesko Döring
Puppentheater
Warschauer Straße 25, 39104 Magdeburg
Kassenzeiten Di-Do 10-12.15 Uhr u. 13-18 Uhr Fr 10 -12.15 Uhr u. 13 -16 Uhr Abendkasse: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn nach Vorstellungsbeginn erfolgt kein Nacheinlass.