Wenn die Kugel rollt

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Inszeniert erstmals in Magdeburg: Ania Michaelis vom Agora-Theater St. Vith

Klimakrise, Krieg oder Migration – das sind Worte, die jeden Tag gesprochen und gehört werden. Die Unsicherheiten wachsen und übertragen sich auch auf unsere Kinder. Denn fernzuhalten ist das Thema von ihnen nicht wirklich. In den Radionachrichten oder am Küchentisch sprechen Erwachsene davon. Vielleicht kommen solche Worte den Kindern abstrakt vor, vielleicht wirken sie bedrohlich. Dann stellen Kinder Fragen, die schwer zu beantworten sind. Kann jemand den Krieg erklären?

Regisseurin Ania Michaelis stammt aus Berlin, ist schon viel in Europa und der Welt herumgekommen, seit zehn Jahren ist sie am Agora-

Theater in Belgien und praktiziert dort autobiographische Arbeitsweisen. Auf Einladung von Sabine Schramm ist sie nun erstmals in Magdeburg und bringt am Puppentheater ihre Stückentwicklung „Frieden und Krieg und ich“ auf die Bühne. Es ist eine Inszenierung mit Puppen, Objekten und Musik, bei der im wahrsten Sinne die Kugel rollt, die zum Auslöser schwer voraussagbarer Entwicklungen wird. Über der Inszenierung mit mehreren Versuchsaufbauten, in denen experimentiert wird, schweben Fragen: Wie entsteht Krieg? Gibt es Lösungen? Können Gedanken gefährlich sein?

Wie behandelt man solch heftige Thematik kindgerecht? „Das Theater kann hier einen Raum aufmachen, der sonst selten geöffnet wird“, ist sich Michaelis sicher. Im Vorfeld führen sie und ihr Team dazu Gespräche mit den Kindern, wollen ertasten und erspielen, wie die Furcht der Kinder, ihre Nöte und Hoffnungen aussehen, wie sie sich anhören und anfühlen. Alles lösen können sie mit dem Stück nicht, aber im günstigen Fall zu Empathie, zur Herzens- und Gedankenbildung der Kinder beitragen. „Letztlich geht es doch um die Erkenntnis, dass alles was man im Leben tut, Folgen hat, man muss damit umgehen können.“

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