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Мир для України!
Gerade hat der Feiertags-Slasher „Thanksgiving“ (2023) seinen Streaming-Einstand auf Netflix gegeben. Der solide Horrorfilm (Review auf Letterboxd) basiert auf dem gleichnamigen Fake-Trailer, der 2007 im Rahmen des Double-Feature-Projekts „Grindhouse“ entstand und in den USA, zusammen mit anderen Fake-Trailern, zwischen den Hauptfilmen „Planet Terror“ (Rodriguez) und „Death Proof“ (Tarantino) lief. Regisseur Eli Roth überspitze den Stil der schier endlosen Flut an günstig heruntergekurbelten Feiertagshorrorfilmen, die während der 70er und 80er Kinos und Videotheken überschwämmte – Schwerpunkte waren natürlich Weihnachten und Halloween. (Ein kleine Watchlist dazu, folgt am Ende des Artikels.)
Nun mag Kommerzoween in den USA präsenter sein als hierzulande, aber warum bekommt es Deutschland ums Verrecken nicht hin, auch mal einen Feiertagshorror abzuliefern? Ausnahme ist vielleicht die deutsche Weihnachshorroranthologie „Deathcember“ (2019), 26 Kurzfilme a zwei bis fünf Minuten, von u.a. Lucky McKee und Pollyanna McIntosh. Und jetzt frag ich mich natürlich: Wann bekomm en wir unsere eigene kultige Feiertagss lasher- Reihe , d ie man international ab dem fünften Teil in ganz ernst soft-rebooten kann? Nachfolgend zwei Ideen:
EINHEIT: Am 3. Oktober, pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit, macht ein traumatisierter Ex-Soldat der NVA Jagd auf in einem Baggersee planschende Teenager; Kinder ehemaliger SED-Funktionäre (of course), die er irgendwie nicht leiden kann oder so – ist doch bei „Halloween“ auch komplett egal, warum Masken-Michi drei Minuten unbeweglich wie ‘ne Gewürzgurke hinter irgendwelchen Hecken lauert. Unser Serienkiller (Geschlecht egal) trägt natürlich ‘ne Walter Ulbricht-Maske und tötet natürlich mit Hammer & Sichel. Tagline fürs Poster: „Niemand hat die Absicht zu sterb’ne!“
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ASCENSION: Christi Himmelfahrt (engl. Feast of the Ascension) hat sich hierzulande vom kirchlichen Feiertag zum bürgerlichen Komabesäufnis Herrentag / Vatertag entwickelt. Eine Gruppe von Freunden nutzt die Gelegenheit, um mal wieder zusammen einen draufzumachen und brechen dabei das Brot – wortwörtlich. Alles Frevel und ganz ganz schlimm, finden auch die Anhänger einer urchristlichen Sekte, den… puh… sagen wir die Neun Apostel Jehovas. Rituale, Gemetzel und bisschen Mystery inklusive. Tagline fürs Poster: „Und Jesus sprach: Tötet sie alle!“
Watchlist: Feiertagsslasher
Wie eingangs versprochen, gibt es nachfolgend handverlesene Feiertagsslasher:
Silent Night, Deadly Night Part 2 (1987): Was passiert, wenn eigentlich kein Geld für eine Fortsetzung da ist, das Studio aber unbedingt eine veröffentlichen will? Genau, Part 2 zum Weihnachtsslasher „Stille Nacht – Horror Nacht“, inszeniert als großzügiger Rückblick: https://www.youtube.com/watch?v=_p39DDQ0g1s
Halloween III: Season of the Witch (1982): Man liebt ihn oder man hasst ihn. Der dritte Teil der originalen Halloween-Reihe lässt Maskenmann Michael Myers außen vor, erklärt Teil I und II gar selbst zur Fiktion und präsentierte eine Science-Wikkation- Geschichte mit bewusstseinsverändernden Gruselmasken. Kult. Zurecht: https://www.youtube.com/watch?v=kk8QJdD5ExE
Holidays (2016): Das Komplettpaket unter den Feiertagshorrorfilmen, mit Episoden zu u.a. Weihnachten, Halloween, Valentinstag und ein besonders abgefuckten zu Ostern: https://www.youtube.com/watch?v=lkeDFDhVKio
Danke, frohe/s Whatever, Feiertagsideen an rob@dates-online.de
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