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Es ist ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte, das sich Ende des 19. Jahrhunderts in Afrika zugetragen hat und dennoch aktueller denn je ist, denkt man an die zahlreichen Rassismusdebatten, die derzeit in den Medien geführt werden. Lars Kraumes Film „Der vermessene Mensch“ greift genau diese Thematik auf und erzählt von den Anfängen eines mehr als drei Jahre andauernden Konflikt im heutigen Namibia und die ungeschönte Wahrheit des Völkermords an den indigenen Herero und Nama. Und mittendrin ist der ehrgeizige Ethnologe Alexander Hoffmann, der bei der „Deutschen Kolonial-Ausstellung“ die Dolmetscherin Kezia Kambazembi aus „Deutsch-Südwestafrika“ kennenlernt. Schnell entwickelt er ein intensives Interesse für die Herero und Nama und beginnt, die gängige evolutionistische Rassentheorie zu hinterfragen, die er an der Universität gelernt hat. Als sich in der Kolonie ein Aufstand zum Krieg mit den deutschen Besatzern entwickelt, reist Hoffmann durchs Land, um für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Kunstgegenstände zu sammeln. In Wahrheit sucht er aber nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt er, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch er selbst überschreitet alle moralischen Grenzen, als er seinem Professor zu Forschungszwecken Schädel und Skelette der toten Herero zuschicken soll.
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