© Lucia Berlanga
Hier liegen die Nerven bloß
Bei dieser Band gibt es wohl nur zwei Reaktionen: entweder man steht headbangend in der Menge und hofft der Abend würde niemals enden oder man wohnt nahe des Konzerts und die Mucke geht einem einfach nur auf die Nerven. In beiden Fällen hätten „Die Nerven“ ihr Ziel erreicht. Die Punkband will gar nicht ins System passen, sondern sticheln – typisch Punks eben. Seit sie sich 2010 in Stuttgart gründeten, hat das Trio aus Julian Knoth (Gesang, Bass), Max Rieger (Gitarre, Gesang) und Kevin Kuhn (Schlagzeug) vier Alben veröffentlicht. „Die Nerven“ sägen selbst an den Grenzen ihres Genres. Zwar bewegen sie sich immer im Schema Punkrock, doch spielen auch gerne mal Metal-Riffs oder Rhythmen, die man eher von den Pixies erwartet. Textlich schießen sie gegen gesellschaftliche Zwänge, wenn auch manchmal etwas kryptisch. Systemsprengung liegt der selbsternannten „letzten Rockband Europas“ offenbar im Blut. Mit dem fünften Album, das am 7. Oktober erscheint, gehen sie dann auf Tour. Vom „Schwarzen Album“ sind bereits drei Titel bekannt: „Alles reguliert sich selbst“, „Keine Bewegung“ und „Europa“. Diese gehören zu den wenigen Fällen in denen auch mal politische Skepsis in ihren Songs durchschimmert. Insgesamt kann man ein Punkrock-/Noiserock-Album erwarten, welches das Anti-Sein im verwaschenen Sound trägt. Die Punks werden sich nur ärgern, dass sie damit nicht den Syltern auf die Nerven gehen konnten.
© Engelhardt
Kulturzentrum Moritzhof
Moritzplatz 1, 39124 Magdeburg
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